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Der Roman „Mitten in Berlin, am Rande vom Westen“,von Thilo Geisler, erschien 2016.  Er st seit über sechs  Jahren vergriffen. Die damalige Fassung wurde inzwischen völlig überarbeitete, ergänzt (inzwischen über 300 Seiten) und aktualisiert. Daraus ist der Roman

"Geschichte des Berliner Hansaviertels"

entstanden

 

Die erste öffentliche Lesung fand am

 

Freitag, den 13. Dezember 2024 

in der Hansabibliothek

statt.

 


 

Am Beispiel dreier Familien (sozialdemokratisch, adlig und jüdisch) wird über vier Generationen episodenhaft vom Leben, Lieben und Leiden im Berliner Hansaviertel und Moabit berichtet. Die Episoden konzentrieren sich in der Regel auf historische Situationen, die im Hansaviertel und „nebenan“ geschehen sind wie:

 

• Der Aufbau des Hansaviertels nach 1881

• Ausrufung der Republik 1918

• Weltwirtschaftskrise, Oktober 1929

• Machtergreifung, Reichstagsbrand 1933

• Zerstörung des Hansaviertels 1943

• Berlin-Blockade 1949

• Der 17. Juni 1953

• Internationale Bau Ausstellung - IBA 1957

• Mauerbau 1961

• Wende 1989

• Hauptstadtbeschluss 1991

• Coronapandemie 2020 

 

Thilo Geisler ist Gründungsmitglied des Bürgervereins Hansaviertel von 2004, und war Vereinsvorsitzender. (Dafür erhielt er 2012 die Bezirksverdienstmedaille.

Er wohnt seit über 40 Jahren im Kiez und kennt seine Nachbarn, auch die Geschichte und die Architektur der internationalen Bauausstellung von 1957. Er hat Filme und Dokumentationen zum Viertel und seinen Bewohnern gedreht.

Bei seiner Foto- und Filmarbeit, den Interviews mit Mitbewohnern aus dem Hansaviertel und Moabit entwickelte sich die Idee zu diesem Roman.

 

Eine Leseprobe

 

 

Klopstockstrasse

 

„Ich muss erstmal den Kopf frei kriegen“; mit diesen Worten warf sich Lea ihre gelbe gefütterte Lederjacke über. Vorsichtshalber zog sie ihre handgestrickte Pudelnütze mit der dicken Troddel am Ende über. Ich muss einfach nur mal den Himmel sehen, vielleicht auch ein paar Bäume oder gar Vögel, dachte sie laut.

Als die große schwere Haustür mit ihren gusseisernen Ornamenten hinter ihr ins Schloss fiel blieb sie erst einmal stehen. Sie lauschte den - vertrauten Autotönen von der Straße des 17. Juni, schnupperte die Gerüche der Autoabgase, Frittierdüfte vom Burgers King. Sofort fröstelte ihr. Gleich nebenan auf den Bögen der Stadtbahn fuhren die Züge in kurzem Takt auf vier Gleisen nebeneinander. Ab und an kam einer der riesig langen ICEs mit Motor brummendem und quietschendem, Metall mahlendem Geräusch. 

Sie huscht über die Breite Straße in den noch grauen Tiergarten. Dabei fällt ihr die Baustelle auf der Nordseite auf. 

 

Das Kabel durch Berlin

 

Genau, sinniert sie, da graben sie jetzt den begehbaren Schacht für die dicke Stromleitung durch die Mitte von Berlin. Jetzt fiel es ihr wieder ein: Man hatten den Servicezugang zum unterirdischen Tunnel des Starkstromkabels vor dem Hochhaus „Giraffe“ geplant. Die Bauzeit sollte mehrere Jahre dauern und hätte den Betrieb des gleichnamigen Restaurants unmöglich gemacht, zumindest erheblich gestört. Viele Senioren aus dem Hansaviertel waren Stammgäste des Lokals. Es war fußläufig erreichbar. Wobei es dabei nicht nur um Speis und Trank ging, sondern auch um die zufälligen oder verabredeten Treffen So hatten sich die Bürger mit dem Bürgerverein Hansaviertel gegen den Schacht „vor der Haustür“ ausgesprochen. Vorgeschlagen wurde ein Platz im Tiergarten auf der Südseite des 17. Juni. Da aber hatte das für den Naturschutz zuständige Amt ein Veto eingelegt. Die Dauerbaustelle wurde auf die Fahrbahn verlegt und mit einem Schilderwald versehen. Der Verkehrsfluss wurde dadurch kaum behindert. 

Inzwischen wurde das Restaurant als Immobilie verkauft. Die Mietforderung des neuen Eigentümers überstieg die Grenze der Wirtschaftlichkeit. Da sich kein neuer Pächter fand, wurde das Lokal geschlossen und bis vorerst 2024 nicht mehr eröffnet.

 

 

 

 

 

Mein erster "Hansathriller" (inzwischen vergriffen)

Sturz von der Giraffe

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Mein zweiter "Hansathriller"

 

Salto vom Aalto

ist im Juli 2020 erschienen

 

Das Buch kann aktuell noch in der Apotheke am Hansaplatz 

für 13,50 € erworben werden

 

 

 

 

Expose´

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Wie auch im letzten Hansathriller geht es in diesem Buch um eine repräsentative Stadtvilla im Berliner Hansaviertel am (imaginären) Holsteiner Ufer 50 an der Spree. Der Marktwert des Hauses wird auf über 10 Millionen  Euro geschätzt.

Die Witwe Veronika Rabau aus Israel hat die Chance, das Haus günstig zu erwerben.

Ein windiger ehemaliger Oberst der DDR-Staatssicherheit, Finanz- und Immoblienmakler interessiert sich für dieses Geschäft.

Die computeraffinen Zwillinge von Frau Rabau können den Rechner des Ex-Oberst hacken. Dabei stoßen sie in ein Wespennest von Betrug, Erpressung, Gewalt und Spionage, dem sie allein nicht gewachsen sind.

Ein Menschenleben ist in diesem Geschäft von untergeordneter Bedeutung

 

 

Wie alles begann

 

Für die Leserinnen und Leser, die den ersten Band nicht kennen, hier eine kurze Einleitung.

 

Veronika Rabau, geborene Fischer, hatte in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts als Model gearbeitet. Ihren israelischen Ehemann Sahel Rabau lernte sie in Berlin kennen. Mit ihm hatte sie sich auf die Spurensuche nach der alten Textildynastie Rabau gemacht. Bereits vor dem ersten Weltkrieg besaß die Familie ein renommiertes und umsatzträchtiges Berliner Textil- und Modeunternehmen. Sie hatte ihren Familiensitz in einem Haus am Holsteiner Ufer 50. Die politische Situation in den 30er Jahren zwang sie, samt Unternehmen, nach Israel auszuwandern und ihr Haus zu einem Spottpreis zu veräußern. Hauseigentümer wurde daraufhin ein systemtreuer Vertreter der Nazis. 

In dritter Generation bestand nun die Angst, „dass die Juden das Haus wieder zurückhaben wollten.“ Die historische Recherche des inzwischen verstorbenen Rabau Nachfahrens und Ehemanns von Veronika hatte diese Ängste befördert. Es war zu einer mörderischen Auseinandersetzung gekommen. Bei der war Karl Hecht, ein Journalist, fast ums Leben gekommen. 

Im darauffolgenden Gerichtsverfahren wegen Mord, Erpressung und Geiselnahme war gegenüber dem Täter und Hausbesitzer eine lebenslange Haftstrafe verhängt worden. Der Täter hoffte mit einem besonders günstigen Verkaufsangebot gegenüber Veronika und damit der Familie Rabau, seine Richter milde zu stimmen. Sein Anwalt hatte ihm den Tipp gegeben. Es wäre ein Signal, eine Art späte Rückübertragung an die Familie Rabau. Natürlich war damit auch die Hoffnung auf eine Reduzierung der Haftzeit verbunden.

Veronika fand diese Lösung nicht ganz ohne Reiz.

 

Kurz nach der Heirat mit Sahel Rabau in den frühen neunziger Jahren brachte Veronika Zwillinge zur Welt. Sie waren nicht von ihrem Mann. So gab sie einen von ihnen, Horst, zur Adoption in Berlin frei. Der zweite, Nathan, wuchs bei ihr in Israel auf. Sahel Rabau sollte nie erfahren, dass er nicht der Vater „einer Frühgeburt“ war. 

Erst mit 26 Jahren traf Nathan völlig überraschend seinen eineiigen Zwillingsbruder. Dieser war als Adoptivkind in Berlin aufgewachsen. Seit ihrem ersten Treffen in Berlin sind die beiden unzertrennlich. 

 

 

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© Thilo Geisler